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Welches Gefälle für den Reitplatz?

Ohne passendes Gefälle wird aus einem Reitplatz schnell ein Reitsee. 1-2% sind die Richtgröße für das Reitplatz-Gefälle. Doch es gibt ein paar Faktoren zu Bedenken.

Inhaltsverzeichnis

Reitplatz Gefälle nach FLL Vorgaben

Die FLL Komission zum Reitplatzbau empfiehlt eine Gefälle zwischen 0,5% und 2% für horizontal entwässernde Reitplätze. Die besten Erfahrungen machen wir aber in der oben Spanne von 1-2%. Darunter läuft das Wasser nicht oder nur sehr träge ab. Ihr könnt Euch das ganz leicht vorstellen: Bei einem 20x40m Reitplatz, der über die kurze Seite entwässert (also über die 20m), habt Ihr bei 1% Gefälle einen Höhenunterschied von 20cm. Bei 0,5% Gefäle also nur 10cm. Je kleiner das Gefälle ist, desto wichtiger ist die gute Reitplatzpflege.

Letzten Endes kommt es immer auf den individuellen Aufbau an:

Ideales Gefälle, daruf kommt es an

Vor allem das gewählte Trennschicht-Material entscheidet über die prozentuale Stärke des Gefälles. Eine klassische Trennschicht aus RC-Material beispielsweise entwässert kaum in den Baugrund. Entsprechend sollte hier ein höheres Gefälle gewählt werden.

Bei einem Unterbau mit Reitplatzmatten oder Paddockplatten findet eine Entwässerung nach unten statt. Dementsprechend kann das Gefälle beim Reitplatz geringer gewählt werden.

Letztlich entscheiden aber auch die eigenen Präferenzen. Fragt Euch vor dem Reitplatzbau ob Ihr weniger Wässern wollt und dafür bereit seid, auch mal einen Tag nicht auf dem Reitboden reiten zu können. Oder ob nie Wasser auf dem Reitplatzbelag stehen sollte und deswegen ein höheres Gefälle bevorzugt wird.

Im Baugrund anfangen

In Beratungsgesprächen fällt uns immer wieder auf, dass einige Verwirrung darüber herrscht, welche Schichten des System-Aufbaues beim horizontalen Entwässerungssystems (Schicht-System) denn nun ein Gefälle brauchen. Die Antwort ist ganz einfach: Alle!

Wir haben den Baugrund, die Trag- und/oder Trennschicht und die Reitschicht.
Das Oberflächenwasser läuft bei einem Reitbelag aus Reitplatzsand an der Oberfläche des Sandes ab, bei Holz-Sticks und Teppichschnitzeln auf der darunterliegenden Schicht (Trennschicht). Also müssen diese auf jeden Fall schon mal ein Gefälle aufweisen, sonst könnte das Wasser nicht ablaufen. Dennoch sollte man das Gefälle nicht erst in die Trenn- oder gar Reitschicht einbauen:

Fangt mit dem Gefälle für Euren Reitplatz nicht erst bei der Trennschicht an!

Müsste man die benötigte Neigung mittels Trag- oder Trennschicht erstellen, bräuchte man dazu deutlich mehr Tonnage, als würde man die Schichten exakt parallel zueinander ausrichten.

Die Rechnung ist einfach: Wird der Baugrund ins Gefälle geschoben, braucht ihr nur eine gleichmäßige Unterbauhöhe. Sagen wir 20cm.
Würdet Ihr das Gefälle mit dem Unterbaumaterial herstellen, bräuchtet Ihr an der niedrigsten Stelle auch 20cm. An der höchsten Stelle aber 40cm! Seht Euch dazu unser Rechenbeispiel von oben an (1% Gefälle = 20cm bei 20m Reitplatz Länge).

Es ist also nicht nur professioneller, sondern spart unter dem Strich auch Geld, wenn das Gefälle/Planum bereits beim Baugrund beginnt.

Genauigkeit ist wichtig

Zu guter Letzt muss eine wichtige Frage geklärt werden: Sind Eure Maschinen oder der von Euch beauftrage Bauunternehmer wirklich in der Lage das gewünschte Gefälle für den Reitplatz exakt anzulegen?

Reitplatzbau ist kein Tiefbau und muss mit deutlich höherer Präzision vonstattengehen. An dieser scheitern unerfahrene Unternehmen sehr oft – mit kostspieligen und ärgerlichen Folgen für Euren Reitstall.

Darum solltet Ihr vorher deutlich klären, ob das gewünschte Unternehmen wirklich einen Reitplatz bauen kann, der nachher auch den Anforderungen genügt.+/-2cm Genauigkeit über die gesamte Länge der Fläche(!) sind das Minimum. Sonst hilft das Beste Gefälle nicht und Euer Reitplatz entwässert nicht richtig.

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